
Forscher warnen: Wer seinen Kaffee so zubereitet, schadet den Augen
Die sogenannte altersbedingte Makuladegeneration, kurz AMD, ist die häufigste Ursache für schwere Sehstörungen. Dabei erkrankt die Netzhaut und das dahinterliegende Augengewebe. Laut dem Berufsverband der Augenärzte erblinden in Deutschland jedes Jahr rund 5000 Menschen in Folge der Erkrankung.
Dass die Ernährung und insbesondere Übergewicht eine Rolle bei der Erkrankung spielen könnte, vermuten Wissenschaftler schon länger. Nun haben Forscher aus China einen interessante Entdeckung gemacht: Zwischen den Kaffee-Trinkgewohnheiten eines Menschen und seinem Risiko für eine Makuladegeneration könnte es einen Zusammenhang geben. Die Studienergebnisse erschienen im Fachmagazin "Food Science & Nutrition".
Risiko je nach Kaffeevorliebe bis zu siebenmal höher
Das Team untersuchte Daten von rund 500.000 Kaffeetrinkern und teilte sie nach Art des Kaffees in drei Gruppen ein:
- Instant-Kaffee-Trinker
- Filterkaffee-Trinker
- Menschen, die entkoffeinierten Kaffee bevorzugen
Dabei fand es heraus: Das Risiko für eine sogenannte trockene, altersbedingte Makuladegeneration war in der Gruppe der Instant-Kaffee-Trinker bis zu siebenmal höher – verglichen mit Menschen, die eher entkoffeinierten oder Filterkaffee bevorzugten.
"Instant-Kaffee kann das AMD-Risiko erhöhen"
"Unsere Ergebnisse zeigten eine genetische Korrelation zwischen Instant-Kaffeekonsum und trockener AMD", schreiben die Studienautoren. "Instant-Kaffee kann das AMD-Risiko erhöhen, und eine Reduzierung seines Konsums könnte dazu beitragen, trockener AMD vorzubeugen."
Folglich empfehlen die Forscher: "Personen mit hohem AMD-Risiko sollten Instant-Kaffee meiden." Dazu zählen insbesondere Menschen über 50, von denen ein enger Verwandter bereits von altersbedingter Makuladegeneration betroffen ist.
Ärzte sollten Patienten mit einem genetischen Risiko "zu einer Reduzierung des Instant-Kaffee-Konsums raten", schlagen die Studienautoren vor. Das könne "einen wesentlichen Beitrag zur Prävention und Behandlung von AMD leisten".
Einen Zusammenhang zwischen den Kaffeevorlieben und der sogenannten feuchten Makuladegeneration fand das Forschungsteam nicht.
Ab 40 zur Kontrolle beim Augenarzt
Die altersbedingte Makuladegeneration kann je nach Schweregrad die Sehkraft und vor allem die Sehschärfe stark einschränken. Außerdem leiden Betroffene häufig unter Flecken und Ausfällen im Sichtfeld, nehmen Farben nur noch schwach wahr und haben Schwierigkeiten, bei wechselnden Lichtverhältnissen zu sehen.
Die Augenerkrankung tritt meist in einer weniger einschränkenden trockenen Variante auf, die sich im Krankheitsverlauf aber zur schwereren feuchten Makuladegeneration weiterentwickeln kann.
Prävention ist bei der altersbedingten Makuladegeneration ein wichtiger Teil der Vorsorge. Ab 40 Jahren sollten Sie deshalb, insbesondere bei Problemen beim Sehen, regelmäßig Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt wahrnehmen.