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2025 ist ein schlimmes Zeckenjahr – so schützen Sie sich

  • Im Video oben sehen Sie, wie Sie eine Zecke richtig entfernen. 

Bereits im Frühjahr hat es sich abgezeichnet: Das Jahr 2025 könnte wohl ein schlimmes Zeckenjahr werden. Inzwischen habe sich das bestätigt, sagt Ute Mackenstedt, Parasitologin von der Universität Hohenheim, dem Südwestdeutschen Rundfunk (SWR). In diesem Sommer seien besonders viele Zecken unterwegs. 2025 ist ein sehr starkes Zeckenjahr. Das gilt für viele Gebiete in Deutschland.

Wer also draußen unterwegs ist, sollte sich um einen guten Schutz vor Zecken kümmern. Dazu rät unter anderem das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA). „Die Zeckenaktivität ist zurzeit extrem hoch“, sagte NLGA-Virologe Masyar Monazahian der Deutschen Presse-Agentur (dpa). 

Warum sind derzeit so viele Zecken aktiv?

Aufgrund der milden Winter und der Klimaerwärmung seien die Zecken inzwischen ganzjährig aktiv, wodurch sie sich noch stärker vermehren. Mackenstedt ergänzt hierzu: Derzeit gebe es gewissermaßen zwei Gruppen von Zecken: Die, die den Winter gut überstanden haben. Und darüber hinaus die neue Generation, die sich jetzt aufgrund ihrer Entwicklung auf Wirtssuche begebe.

Schon seit März beobachtet Gerhard Dobler vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München ebenfalls Rekordzahlen vom Gemeinen Holzbock. Der Holzbock ist die häufigste europäische Zeckenart. Dobler und sein Team sammeln seit Jahren in Risikogebieten in Ostbayern Zecken ein, um diese auf Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und andere Erreger zu untersuchen.

Aber auch in anderen Regionen, unter anderem dem Allgäu, Baden-Württemberg und Sachsen, seien viele Zecken beobachtet worden, sagte Dobler.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) sammelt ebenfalls seit vielen Jahren regelmäßig Zecken und untersucht sie auf Krankheitserreger. Wo sie welche Zecken mit welchen Krankheiten gefunden haben, können Sie auf dem Zecken-Atlas sehen – und auch selbst Blutsauger einschicken.

Wie Sie sich vor Zecken schützen

Wer sich viel in der freien Natur aufhält, sollte Folgendes beachten, rät das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention:

  • Meiden Sie zeckendurchseuchte Gebiete.
  • Achten Sie auf möglichst geschlossene und helle Kleidung, denn darauf lassen sich Zecken leichter entdecken.
  • Suchen Sie sich selbst und Ihre Kinder nach einem Aufenthalt in Wald, Wiese und Gebüsch, aber auch in Gärten oder Parkanlagen intensiv nach den Blutsaugern ab.
  • Unbekleidete Körperstellen können mit zeckenabweisenden Mitteln eingerieben oder eingesprüht werden.
  • Nach einem Zeckenstich ist es sehr wichtig, die Zecke frühzeitig zu entfernen, da die Wahrscheinlichkeit einer Erregerübertragung mit der Dauer des Blutsaugens zunimmt.

Wie Sie Zecken richtig entfernen

Wird eine Zecke entdeckt, sollte man sie immer so schnell wie möglich entfernen. „Je früher dies nach dem Stich geschieht, desto geringer ist das Risiko für eine Infektion“, sagt Frank Erbguth, Präsident der Deutschen Hirnstiftung, der dpa.

Und so entfernen Sie die Zecke laut Erbguth richtig:

  1. Eine Pinzette oder eine Zeckenkarte nehmen und damit die Zecke an ihrem Kopfbereich nah der Haut greifen. Dann das Tierchen langsam und gerade herausziehen. Die Zecke nicht zerquetschen, da dies das Risiko birgt, dass sie vermehrt Erreger freisetzt. Und auch kein Öl oder Cremes auf die Zecke träufeln – das setzt das Tier womöglich so stark unter Stress, dass es noch mehr Erreger in den Körper abgibt.
  2. Nach dem Herausziehen der Zecke die Einstichstelle sorgfältig desinfizieren. Mitunter bleibt nach dem Herausziehen der Rüssel der Zecke zurück. Dadurch ist es möglich, dass sich die Hautstelle leicht entzündet. Immerhin: Das Risiko, an einer Borreliose zu erkranken, steigt damit aber nicht. Mit der Zeit wird der Stechapparat von der Haut abgestoßen.

Was Zecken so gefährlich macht

Die häufigsten Krankheiten, die Zecken übertragen können, sind dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zufolge die Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Nahezu der gesamte Freistaat Bayern gilt inzwischen als FSME-Risikogebiet. 

Laut RKI besteht in ganz Deutschland mittlerweile in 183 Kreisen ein erhöhtes FSME-Risiko. Das betrifft vor allem Baden-Württemberg, Südhessen und Thüringen. Deshalb raten Fachleute, sich impfen zu lassen.