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Zwei Menschen im Landkreis München mit Hasenpest infiziert – was Sie wissen sollten

Eine der beiden im Landkreis München gemeldeten Infektionen sei mit Sicherheit auf einen Zeckenstich zurückzuführen, bei der anderen werde es ebenfalls vermutet, teilte das Landratsamt München mit. Die Infizierten werden demnach mit Antibiotika behandelt und ihr Gesundheitszustand besserte sich bereits.

Bei Hasenpest handelt es sich um eine bakterielle Infektionskrankheit. In Deutschland ist sie eher selten, das Robert-Koch-Institut spricht von 60 bis 120 Fällen pro Jahr. Trotzdem sollte sie "als Erkrankung bei Mensch und Tier nicht unterschätzt werden". Laut Landratsamt München werde die Krankheit zunehmend häufig gemeldet. 71 registrierte Fälle entfielen 2024 allein auf Bayern.

Hasenpest-Erreger typischerweise durch Insekten übertragen

Der Erreger kommt laut Landesgesundheitsamt vor allem in Wildtieren wie Feldhasen aber auch Mäusen, Eichhörnchen oder Vögeln vor. Typischerweise übertragen Insekten wie Zecken oder Bremsen das Bakterium von infizierten Tieren. 

Unter Umständen ist eine Infektion auch beim Einatmen kontaminierter Partikel zum Beispiel bei der Gartenarbeit möglich, wie das Landratsamt München mitteilte. Nicht bekannt sei derzeit eine Übertragung von Mensch zu Mensch.

So zeigt sich eine Infektion

"Die Krankheitssymptome können sehr vielfältig sein", erklärt das Robert-Koch-Institut. In der Regel treten sie nach drei bis fünf Tagen auf.

Zu Beginn treten meist unspezifische grippale Beschwerden wie

  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Unwohlsein
  • Kopf- und Gliederschmerzen auf.

Im weiteren Verlauf der Krankheit folgen Symptome wie

  • ein Geschwür an der Eintrittsstelle
  • eine ausgeprägte Lymphknotenschwellung
  • manchmal zusätzlich Brustschmerzen

Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit toten Wildtieren

Die Gesundheitsbehörden rieten dazu, nach Garten- und Waldarbeiten Hände zu waschen, Zeckenschutzmittel und lange Kleidung als Schutz vor Insekten zu tragen. Außerdem empfehlen sie, Wildfleisch vollständig zu garen und keine toten Hasen oder Kaninchen zu berühren.

Mit dem Erreger kontaminiertes Wasser, kontaminierte Tierkadaver oder Wildtierfleisch bleiben laut RKI bei kalten Temperaturen, also auch im Gefrierschrank, sehr lange ansteckend.

Das Gesundheits- und Veterinäramt im Landkreis riet zu erhöhter Wachsamkeit, einen Grund zur Beunruhigung gebe es aber nicht. Mit Antibiotika könne man die Krankheit bei frühzeitiger Diagnose gut behandeln.

Wer sollte besonders vorsichtig sein?

Laut Robert-Koch-Institut gehören Menschen, die folgende Tätigkeiten ausüben, zur Risikogruppe für Hasenpest:

  • Jäger
  • Fleischer (mit Kontakt zu infizierten Wildtieren)
  • Waldarbeiter
  • Gärtner (bei Aktivitäten in der Natur)
  • oder Personen, die kontaminierten Staub einatmen, oder unzureichend erhitztes Fleisch von infizierten Wildtieren verzehren.