
Das neue Wundermittel für unsere Zellen
Urolithin A ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das derzeit für viel Aufsehen sorgt. Obwohl es in reiner Form in Europa noch nicht erhältlich ist, könnte es die Medizin revolutionieren.
Urolithin A: Vom Nahrungsergänzungsmittel zum Medikament
Urolithin A ist ein Postbiotikum, das von unseren Darmbakterien produziert wird. Es entsteht, wenn spezielle Bakterien Ellagitannine, die in Lebensmitteln wie Granatäpfeln enthalten sind, umwandeln. Doch leider besitzt nur etwa jeder Dritte diese Darmbakterien und kann so Urolithin A selbst herstellen.
Wie Urolithin A unsere Mitochondrien erneuert
Das Besondere an Urolithin A ist seine Fähigkeit, die Mitophagie zu fördern. Dieser Prozess hilft dabei, beschädigte Mitochondrien – die Kraftwerke unserer Zellen – auszusortieren und zu recyceln. Mit zunehmendem Alter werden unsere Mitochondrien weniger effizient. Urolithin A unterstützt die Erneuerung dieser Zellkraftwerke und verbessert so die Energieproduktion in unserem Körper.
Start-up Vandria entwickelt revolutionäres Molekül VNA318
Das Start-up Vandria erkannte das Potenzial von Urolithin A und arbeitet nun an einem verwandten Molekül namens VNA318. Dieses soll nicht nur die Mitochondrien erneuern, sondern auch bis ins Gehirn vordringen können. Dort könnte es neuroprotektiv und entzündungshemmend wirken und so Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson vorbeugen.
Hoffnung für Alzheimer- und Parkinson-Patienten
Erste Studien am Menschen wurden bereits gestartet. Die Ergebnisse sind vielversprechend: VNA318 scheint sicher zu sein und keine Nebenwirkungen zu haben – ein entscheidender Schritt in der Medikamentenentwicklung. Die weiteren Forschungen werden jedoch noch mindestens fünf bis sieben Jahre dauern. Gelingt der Durchbruch, könnte das Fortschreiten von Alzheimer und Parkinson verlangsamt werden.
Urolithin A: In den USA erhältlich, in Europa noch nicht zugelassen
In den USA ist Urolithin A bereits als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich und von der FDA zugelassen. Da die natürliche Produktion in großen Mengen nicht möglich ist, wird es synthetisch hergestellt – identisch mit dem von unseren Darmbakterien produzierten Molekül. In Europa hingegen ist es noch nicht verfügbar, da die Zulassungsbehörden seit sechs Jahren an der Freigabe arbeiten.
Die Zukunft von Urolithin A
Die Forschung rund um Urolithin A und VNA318 könnte einen bedeutenden Einfluss auf die Medizin haben. Die Aussicht, Mitochondrien effizient zu erneuern und so Alterskrankheiten vorzubeugen, bietet Hoffnung für viele Menschen. Wie Longevity-Expertin Nina Ruge sagt: „Das wäre doch was.“