
Sie haben schwarze Flecken vor den Augen? Was Sie jetzt machen sollten
Sie sitzen entspannt auf dem Sofa oder schauen auf einen hellen Hintergrund – und plötzlich sind sie da: kleine schwarze Punkte, Schlieren oder schattenartige Flecken, die durchs Blickfeld wandern. Was zunächst harmlos wirkt, kann in einigen Fällen ein Warnsignal für ernste Augenerkrankungen sein.
Warum Sie plötzlich Flecken oder Fäden sehen
Doch nicht immer steckt eine bedrohliche Ursache dahinter. Lesen Sie hier, worauf Sie achten sollten – und wann der Gang zum Arzt unumgänglich ist.
1. Die häufigste und meist harmlose Ursache: Glaskörpertrübung
In vielen Fällen sind die Ursachen für solche Sehstörungen harmlos. Gerade im höheren Alter verändert sich der Glaskörper im Auge – eine gelartige Substanz, die mit zunehmendem Alter an Struktur verliert. Es bilden sich kleine Klümpchen aus Kollagenfasern, die als sogenannte „Mouches volantes“ oder „fliegende Mücken“ sichtbar werden. Sie sind lästig, aber meist ungefährlich und beeinträchtigen die Sehschärfe nicht.
2. Glaskörperabhebung: Altersbedingt und mit hohem Risiko
Etwas kritischer wird es, wenn sich der Glaskörper komplett oder teilweise von der Netzhaut löst – ein natürlicher Prozess, der meist ebenfalls altersbedingt ist. Dabei können plötzlich vermehrt schwarze Flecken oder Lichtblitze auftreten. Diese Veränderungen sollten Sie unbedingt augenärztlich abklären lassen, denn in einigen Fällen kann ein Netzhautriss entstehen, der zu einer Ablösung der Netzhaut führen kann.
3. Entzündungen und seltenere Ursachen
Auch entzündliche Erkrankungen wie Uveitis, Verletzungen oder Infektionen können das Sehfeld beeinträchtigen. In seltenen Fällen stecken Tumore oder autoimmune Prozesse hinter den schwarzen Punkten.
4. Blutungen im Auge: Signal für ernste Gefäßschäden
Blutungen im Auge – beispielsweise infolge von Diabetes mellitus oder Bluthochdruck – können ebenfalls zu schwarzen Flecken führen. Dann lagert sich Blut im Glaskörper ab, was das Licht blockiert und dunkle Schatten im Sichtfeld erzeugt.
5. Netzhautriss oder Netzhautablösung: Gefahr für das Augenlicht
Besonders alarmierend ist das plötzliche Auftreten von vielen schwarzen Punkten, als würde „Ruß“ von oben ins Sichtfeld rieseln. Auch ein plötzlich auftretender dunkler Schleier oder „Vorhang“, der sich über einen Teil des Sichtfelds legt, ist ein Warnsignal für eine Netzhautablösung – ein Notfall, der sofort behandelt werden muss.
Wann Sie zum Arzt gehen sollten
Auch wenn viele Sehstörungen harmlos sind, gibt es klare Anzeichen, bei denen Sie nicht zögern sollten:
- Wenn sich Ihr Sichtfeld plötzlich verändert – etwa durch einen Schatten, Schleier oder blinde Bereiche.
- Wenn Lichtblitze, grelles Flimmern oder Lichtzuckungen auftreten.
- Wenn sich die Symptome schnell verschlimmern oder wiederkehren.
- Wenn die Flecken von Schmerzen begleitet werden oder Ihre Sehfähigkeit nachlässt.
In solchen Fällen sollten Sie sofort eine augenärztliche Praxis oder die Notaufnahme aufsuchen – auch abends, am Wochenende oder an Feiertagen. Denn bei bestimmten Netzhauterkrankungen zählt jede Stunde, um bleibende Schäden am Auge zu vermeiden.