
7 traditionelle deutsche Gerichte isst heute fast niemand mehr
Trend-Gerichte gibt es heute viele. Kulinarische Klassiker hingegen geraten zunehmend in Vergessenheit. Zurecht? Entscheiden Sie selbst, ob manche Kulinarik lieber der Vergangenheit angehören sollte oder ob Sie mal wieder zu einem Rezept aus Omas Zeiten greifen würden.
Im Video oben: Warum Nostalgie gerade in schweren Zeiten hochkommt – und wie sie uns durch Krisen trägt.
1. (Hamburger) Labskaus
So richtig erfunden haben die Hamburger Labskaus nicht, allerdings wurde das Gericht aus Brei von gepökeltem Rindfleisch, eingelegter Roter Bete, Kartoffeln und Zwiebeln früher viel in Norddeutschland und Skandinavien verspeist, schreibt das Portal der Stadt Hamburg.
Das Gericht sei wahre Seemannskost und ein Klassiker an Bord gewesen, weil alle Lebensmittel lange auf hoher See haltbar blieben. Mittlerweile wird Labskaus auch wieder in vielen Hamburger Restaurants angeboten. Wer das Rezept nachmachen will, sollte statt gepökeltem Rindfleisch heutzutage auf „Blechochsen“ zurückgreifen, rät das Portal.
2. Saumagen
Saumagen ist ein echtes Pfälzer Nationalgericht, schreibt Pfalz.de. Das erste handgeschriebene Rezept sei um das Jahr 1865 entstanden. „Zur Herstellung eines Pfälzer Saumagens benötigt man zuerst einen sorgfältig gereinigten Saumagen“, heißt es. Der Magen wird anschließend mit beispielsweise Kartoffel und Schweinebauch, aber auch allerlei Gewürzen gefüllt und anschließend ins heiße Wasser zum Ziehen gelegt. Alternativ lässt sich Saumagen auch mit Pilzen, Rosinen oder Karotten füllen – der Kreativität sind dort keine Grenzen gesetzt.
3. Tote Oma
KabelEins listet das Gericht mit dem eher ungewöhnlichen Namen unter den DDR-Kulturrezepten auf. Die Speise mit Grützwurst kommt zu ihrem Namen, weil die Grütz-, Topf- oder Blutwurst eine eher blutrote Farbe hat. Die breiige Konsistenz des Gerichts, kombiniert mit der eingängigen Farbe, sei also eine entfernte Erinnerung an eine tote Oma – abgerundet wird der alte deutsche Klassiker daher also mit einer Prise Humor. Serviert werden kann die Tote Oma zum Beispiel mit Kartoffeln und Sauerkraut.
4. Senf-Eier
Ebenfalls auf der Liste für DDR-Kulturrezepte finden sich verlorene Eier in Senfsauce. Das Gericht wird simpel zubereitet und bestand meist aus den günstigen Zutaten Kartoffeln, Eier und Senfsauce. „Verloren“ seien die Eier, weil sie größtenteils in der Senfsauce schwammen und dabei optisch im Essen untergingen. Wer ein Stückchen Nostalgie auf dem Teller haben will, kann dieses Gericht schnell und ohne große Mühe zu Hause nachmachen.
5. Saure Nieren
Schweinenieren landen heute nur noch selten in deutschen Haushalten auf dem Teller. Traditionell wurden die Nieren vor dem Kochen gereinigt, damit jeglicher Harn-Geruch verschwindet. Heutzutage lassen sich bereits küchenfertige Nieren kaufen, wie der SWR berichtet. Besonders lecker werden die Nieren, wenn sie vor dem Kochen in kleine Stücke geschnitten werden, auch Röschen genannt, und in Milch eingelegt wurden, so der SWR. Zubereitet werden die Fleisch-Stücke dann zum Beispiel mit Mehl bestäubt in Butterschmalz und mit karamellisierten Zwiebeln.
6. Himmel und Erde
Na, werden da Erinnerungen an die Küche der Großeltern wach? Wer Himmel und Erde auf dem Teller hat, sieht ein Gericht aus Kartoffelpüree und Apfelmus vor sich stehen. Meist liegt noch eine Blut- oder Leberwurst daneben, gerne auch Speck oder Grützwurst. Zum Namen kam dieses einfache Gericht, weil Kartoffeln auch Erdäpfel genannt werden und eben in dieser heranwachsen. Die Äpfel wachsen am Baum, dem Himmel also nahe – so war der kreative Name für den deutschen Klassiker gefunden. Essen-und-Trinken.de empfiehlt eine leckere Variante mit Rotweinschalotten, Blutwurst und für die süße Note statt Apfelmus karamellisierte Äpfel und Birnen.
7. Sülze
Bei den Klassikern aus Omas Küche muss es nicht immer heiß hergehen: Eine beliebte Speise ist Sülze. Mehrheitlich wird bei dem Gebrauch des Wortes die Fleischsülze gemein, also in Gelee eingelegtes, häufig gepökeltes Fleisch, das kalt serviert wird, erklärt der Supermarkt Rewe. Auch Fisch kann in Salzwasser zu Sülze verarbeitet werden. 2018 stellte André Domke in Usedom den Weltrekord zur größten Fischsülze der Welt auf, berichtet das Rekord-Institut für Deutschland. Als Beilage zu Fisch- oder Fleischsülze wird klassischerweise Brot gegessen, aber auch Salat oder Bratkartoffeln runden das Gericht ab.