
Warum Sie öfter barfuß schlafen sollten
Viele Menschen haben im Bett kalte Füße – besonders in der kühleren Jahreszeit. Da scheint es naheliegend, einfach mit Socken zu schlafen. Doch was auf den ersten Blick gemütlich wirkt, hat nicht nur Vorteile. Studien zeigen: Das nächtliche Tragen von Socken kann den Schlaf verbessern – birgt aber auch gesundheitliche Risiken.
Besser einschlafen dank warmer Füße?
Tatsächlich konnten Forscher in einer US-Studie aus dem Jahr 2007 belegen, dass Personen mit Socken schneller einschlafen als solche ohne. Der Grund: Warme Füße fördern die Weitung der Blutgefäße, was den Körper signalisiert, dass Schlafenszeit ist. Die innere Temperatur kann so schneller absinken – eine Voraussetzung für das Einschlafen.
Auch eine niederländische Untersuchung aus dem Jahr 2005 kam zu einem interessanten Ergebnis: Probandinnen und Probanden, die beim Sex Socken trugen, hatten häufiger einen Orgasmus. Möglicherweise liegt auch hier die Ursache in der besseren Durchblutung und dem gesteigerten Wohlbefinden.
Darüber hinaus kann das Tragen von Socken nachts die Immunabwehr unterstützen. Warme Füße helfen dem Körper, Krankheitserreger effektiver zu bekämpfen – ein möglicher Schutzfaktor in Erkältungszeiten. Wer außerdem Fußcremes oder pflegende Salben aufträgt, verhindert mit Socken, dass die Pflegeprodukte ins Bettzeug gelangen – und fördert zugleich die Aufnahme in die Haut.
Die Kehrseite: Warum Socken im Bett auch problematisch sein können
So angenehm warme Füße auch sind – wer nachts Socken trägt, riskiert auch Nachteile. Ein häufiges Problem: Überhitzung und Schwitzen. In feuchtwarmen Milieus können sich Bakterien und Pilze leicht vermehren, was das Risiko für Fußpilz erhöht – besonders dann, wenn die Socken nicht aus atmungsaktivem Material bestehen oder bereits tagsüber getragen wurden.
Ein weiterer Punkt: Unsere Füße benötigen Frischluft. Wer rund um die Uhr Socken trägt, verhindert die natürliche Belüftung. Die Haut kann schlechter atmen, was langfristig zu Hautreizungen führen kann. Der Verzicht auf Socken in der Nacht gibt der Haut die Chance zur Regeneration.
Außerdem ist die Wahl der richtigen Socken entscheidend. Zu enge Bündchen – insbesondere am Knöchel – können die Blutzirkulation einschränken. Anstatt die Füße warmzuhalten, kühlen sie unter Umständen sogar stärker aus. Das Ziel, angenehme Wärme zu erzeugen, wird dadurch verfehlt.
Fazit: Socken ja – aber mit Maß und Auswahl
Ob Sie mit oder ohne Socken schlafen, hängt vom persönlichen Wärmebedürfnis und von der richtigen Socke ab. Wenn Sie zu kalten Füßen neigen, können lockere, atmungsaktive Baumwollsocken beim Einschlafen helfen. Achten Sie darauf, frische Socken zu verwenden, die nicht einschnüren, und verzichten Sie bei nächtlichem Schwitzen lieber ganz auf sie.
Für die Gesundheit Ihrer Füße gilt: Auch mal barfuß schlafen – frische Luft tut ihnen gut.