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"Kampf gegen Süßigkeiten verliere ich regelmäßig": Das rät der Ernährungsexperte

Bei der erfolgreichen Gewichtsreduktion gilt ganz grundsätzlich das gleiche ultimative Naturgesetz wie bei gesunder Ernährung: Wer es richtig machen möchte, muss seinen absolut individuellen Weg finden, der perfekt zur eigenen Persönlichkeit passt.

Wer erfolgreich abnehmen und schlank bleiben möchte, der hat mit dem 5-Phasen-Plan beste Chancen, sein neues Wunschgewicht nicht nur zu erreichen – sondern dann auch zu halten. Er basiert auf der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage. Doch so klar die Theorie auch sein mag, auf dem Weg zum Ziel tauchen immer wieder ganz spezielle, persönliche Fragen auf, die nur individuell beantwortet werden können. Auch bei der großen FOCUS-online-Abnehmwoche gab es viele solcher Fragen - nachfolgende eine Auswahl.

Hinweis: Die folgenden Zuschriften wurden zur besseren Lesbarkeit in Teilen überarbeitet.

Julia, 45 Jahre, trotz vieler Diätversuche übergewichtig, 159 cm, 108 kg

"Ich bin 45 Jahre alt, verheiratet, habe drei Kinder und bin schon seit meiner Jugend übergewichtig. Heute stehe ich mit 159 cm bei 108 kg. Ich bin ziemlich verzweifelt, da ich schon alles ausprobiert habe. Von Weight Watchers über Low Carb bis hin zur Abnehmspritze. Von der wurde mir so schlecht, dass ich richtig krank war. 

Und so stehe ich mit meiner Verzweiflung da. Würde gerne mindestens 30 kg abnehmen, um noch lange für meine Familie gesund da sein zu können. Natürlich wäre ich auch gerne schlanker, um mich in meinem Körper wieder wohlzufühlen. Den Kampf gegen die Süßigkeiten verliere ich regelmäßig. Und auch bei deftigen Leckereien kann ich nur schwer nein sagen. Es wäre toll, wenn ich es mit eurer Hilfe schaffen würde, in ein gesünderes, schlankeres Leben zurückzukehren.“

Das sagt der Experte

Aufgrund Ihrer Lebens- und vor allem "Diätgeschichte" sollten Sie auf jeden Fall Ihren aktuellen Stoffwechsel prüfen lassen. Das können Sie am besten in einer darauf spezialisierten Praxis für Ernährungsmedizin, wo alle relevanten Körperwerte gemessen, analysiert und dann mit Ihnen gemeinsam besprochen werden – um so den richtigen Weg zur passenden Gewichtsreduktion zu finden.

Inge, 53 Jahre, hat keine Zeit zum selber kochen, 160cm, 78 kg

"Ich tue mich schwer mit einkaufen und selbst kochen. Mir fehlt einfach die Zeit und die Energie, wenn ich nach Hause komme. Ich bin 53 Jahre alt, Lehrerin, 1,60 m groß und wiege 78 kg.“

Das sagt der Experte

Selbst kochen ist kein "Muss" beim erfolgreichen Abnehmen. Wichtig ist, dass die erforderliche langfristige Ernährungsumstellung perfekt zur eigenen Persönlichkeit passt. Das heißt, das neue, energiereduzierte Ernährungsprogramm muss wunderbar schmecken, gut verdaulich sowie verträglich sein und echten Genuss liefern.

Dabei ist es zweitrangig, ob Sie dazu vorwiegend selbst einkaufen und kochen oder sich das Essen liefern lassen, Ihre Mahlzeiten außer Haus verspeisen oder beispielsweise Tiefkühl-Mahlzeiten oder andere Halb- oder Fertigprodukte verwenden. Ideal sind Abwechslung und Vielfalt bei hoher Qualität und Frische. Daher mein Tipp: Gehen Sie einkaufen und kaufen erstmal nur die Lebensmittel, auf die Sie richtig Lust haben. Denn wie beim Essen gilt: Auch Einkaufen muss sich gut anfühlen und Befriedigung bringen! Vielleicht macht Ihnen das Einkaufen dann generell wieder mehr Spaß.

  • Lesetipp: Gesund essen leicht gemacht: Die drei einfachen Regeln, die jeder kennen sollte

Hart, durch mehrere Erkrankungen belastet, 188cm, 115 kg

„Guten Tag. Mein Problem liegt in einer extrem beständigen Fettleber, die trotz meist guter Ernährung nicht zurück geht und unweigerlich in einer Fibrose endet. Ich habe folgende Diagnosen: Metabolisches Syndrom, Koronare Herzkrankheit im Anfangsstadium, plötzlich jetzt auch noch entgleister Bluthochdruck, Blutzuckerwert im Prädiabetes-Bereich. Ich mache eine medikamentöse Behandlung der Schilddrüse mit Thyronajod 75 und nehme darüber hinaus noch weitere Medikamente. 

Ich bin 188 cm groß bei 115 kg, habe also einen BMI von 32. Mein Zielgewicht waren erstmal 99 kg. Ich nehme Nahrungsergänzungsmittel wie Magnesium, Omega3 und Cholin, esse wenig Wurstwaren und meist helles Fleisch. Circa 80 Prozent meiner Nahrung ist im Sinn mediterraner Ernährung. Trotzdem passiert nichts. Was wäre denn da der Expertenrat? Ich habe zig Bucher gewälzt und Beratungen helfen mir bisher nicht weiter....“

Das sagt der Experte

Hier wäre eine "Ferndiagnose" oder gar eine Handlungsempfehlung außerordentlich fahrlässig und unseriös. Machen Sie einen Termin bei einem Ernährungsmediziner. Dabei sollten Sie vor allen Dingen darauf achten, dass Sie ein ausführliches Erstgespräch von mindestens einer Stunde bekommen, sodass Sie und Ihr Arzt sich richtig gut kennen und verstehen lernen. Ein solches umfangreiches "Erstanamnese-Gespräch" ist meistens nur als Privatpatient möglich oder wenn Sie es selbst bezahlen. Das sollte einem die Gesundheit aber auf jeden Fall wert sein.

Erika, nimmt trotz gesunden Lebensstils nicht ab

„Es ist nicht immer falsches Essen, Alkohol und Stress. Ich ernähre mich sehr abwechslungsreich, regional und ohne verarbeitete Lebensmittel. Trotzdem bin ich adipös und es geht kein Gramm weg. Ich habe keinen Stress, esse langsam, kaue gut, schlafe sieben bis acht Stunden. Bewege mich täglich zu Fuß oder mit dem Velo, trinke nur Wasser und schwarzen Kaffee, esse nur mittags wenig Kohlenhydrate, abends gedämpftes Gemüse, Salat, Quark und Käse, mageres Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchte. Ein paar Nüsse und Kerne und vier bis sechs Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten. Nichts dazwischen, nichts Süßes und wenig Obst. 

Ich habe schon verschiedene, den Stoffwechsel anregende und probiotische Produkte ausprobiert. Eine Ernährungsberatung hatte ich auch. Die hat nichts gebracht, außer dass ich viel Geld dafür bezahlt habe. Es ist zum verzweifeln, was ist die Lösung? Meine Laborwerte sind alle super. Blutdruck, Zucker und Cholesterin sind top.“

Das sagt der Experte:

Neben den von Ihnen geschilderten Gründen für Adipositas, die nichts mit dem Essen zu tun haben (Stress, Krankheiten) spielt noch schlechter und zu wenig Schlaf eine wesentliche Rolle. Darüber hinaus gilt: Die Gene spielen die erste Geige im Konzert des Körpergewichts. Oder anders: Man kann aus einem Bernhardiner keinen Windhund machen.

Aber auch bei Ihrer Frage wäre eine "Ferndiagnose" oder gar eine Handlungsempfehlung außerordentlich fahrlässig und unseriös. Da Sie mit Ernährungsberatern unzufrieden waren: Machen Sie einen Termin bei einem Ernährungsmediziner. Dabei sollten Sie vor allen Dingen darauf achten, dass Sie ein ausführliches Erstgespräch von mindestens einer Stunde bekommen, sodass Sie und Ihr Arzt sich richtig gut kennen und verstehen lernen. Ein solches umfangreiches "Erstanamnese-Gespräch" ist meistens nur als Privatpatient möglich oder wenn Sie es selbst bezahlen. Das sollte einem die Gesundheit aber auf jeden Fall wert sein.