
Retatrutid übertrifft Ozempic - Durchbruch in der Präventionsmedizin
Ozempic, Wegovy und Mounjaro – die sogenannten Abnehm-Spritzen – erleben einen regelrechten Boom. Ursprünglich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt, nutzen inzwischen Millionen Menschen diese Medikamente zur Gewichtsreduktion. Doch neben dem Abnehmen bieten GLP-1-Medikamente noch weitere gesundheitliche Vorteile.
GLP-1-Medikamente: Mehr als nur Gewichtsverlust
Aktuelle Studien zeigen, dass GLP-1-Medikamente nicht nur den Appetit dämpfen. Sie verbessern auch Entzündungswerte und können das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz verringern. Trotz dieser Vorteile sind sie teuer, nicht für jeden verträglich und können zu Muskelabbau führen.
Neue Entwicklungen in der Medikamentenforschung
Die Forschung arbeitet intensiv an neuen Wirkstoffen, um die Nachteile der bisherigen Medikamente zu überwinden. Dazu gehören kostengünstigere Tabletten statt Spritzen, Monatsdepots anstelle wöchentlicher Injektionen und Kombinationen, die gezielt Muskelschwund verhindern.
Retatrutid: Der Dreifach-Agonist mit Potenzial
Ein besonders vielversprechender Kandidat ist Retatrutid – ein Dreifach-Agonist. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern wirkt er nicht nur auf den GLP-1-Rezeptor, sondern auch auf die Rezeptoren der Darmhormone GIP und Glucagon. Diese Kombination dämpft den Appetit, verbessert die Blutzuckerwerte und regt die Fettverbrennung deutlich an.
Beeindruckende Studienergebnisse
Eine Phase-II-Studie der Yale University School of Medicine liefert erste positive Ergebnisse: Teilnehmende verloren durchschnittlich 24 Prozent ihres Körpergewichts – deutlich mehr als mit Ozempic oder Mounjaro. Zudem verbesserten sich Cholesterinwerte, Langzeit-Blutzucker und Triglyceride signifikant.
Ausblick: Retatrutid als Gamechanger?
Retatrutid könnte neue Maßstäbe in der Präventionsmedizin setzen, da es nicht nur beim Gewichtsverlust hilft, sondern auch mehrere Risikofaktoren gleichzeitig reduziert. Dennoch ist das Medikament noch nicht zugelassen. Phase-III-Studien laufen, und es fehlen Daten zur Wirkung bei normalgewichtigen Menschen. Langzeitstudien und eine klare Strategie für den gezielten und bezahlbaren Einsatz als Teil eines präventiven Gesamtkonzepts sind jetzt entscheidend.