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Juckreiz und Rötungen: So erkennen Sie gefährlichen Hautpilz

Woran erkennt man einen Hautpilz – und wie unterscheidet er sich von harmlosen Hautirritationen?

Ein Hautpilz – medizinisch als Dermatomykose bezeichnet – zeigt sich typischerweise durch gerötete, schuppende Hautstellen, die oft jucken und sich langsam ausbreiten. Häufig ist die betroffene Stelle am Rand stärker gerötet als in der Mitte, was ihr ein ringförmiges Aussehen verleiht. In manchen Fällen kommt es auch zu kleinen Bläschen oder Rissen.

Anders als bei harmlosen Hautirritationen – etwa durch Reibung, Schweiß oder eine ungeeignete Pflege – bleibt ein Pilz meist über längere Zeit bestehen und heilt nicht von allein ab. Während Irritationen oft plötzlich auftreten und schnell wieder verschwinden, entwickelt sich ein Pilz schleichend und zeigt eine deutlich erkennbare Ausbreitung. Wer unsicher ist, sollte die betroffene Stelle dermatologisch abklären lassen – gerade weil Hautpilz ansteckend ist und sich durch Selbstbehandlung leicht verschlimmern kann.

Viele Betroffene schämen sich oder behandeln den Pilz auf eigene Faust – was sind typische Fehler in der Selbstbehandlung?

Das größte Problem ist tatsächlich die Fehldiagnose. Viele greifen zu Kortisoncremes, weil sie sich schnelle Linderung erhoffen. Bei einem Pilz ist das jedoch kontraproduktiv: Kortison kann das Pilzwachstum sogar begünstigen, weil es das Immunsystem der Haut unterdrückt.

Ein weiterer häufiger Fehler ist, dass Betroffene die Therapie zu früh abbrechen – etwa sobald die Symptome nachlassen. Der Pilz ist dann aber oft noch aktiv, was zu Rückfällen führt. Auch die falsche Hygiene spielt eine Rolle: Wird zum Beispiel das Handtuch nicht täglich gewechselt oder bleiben Schuhe und Kleidung unbehandelt, kann der Pilz erneut auf die Haut gelangen.

Mein Rat: Hautveränderungen lieber einmal zu viel als zu wenig ärztlich abklären lassen – und bei bestätigter Pilzinfektion eine konsequente, gezielte Therapie mit einem Antimykotikum durchführen.

Stimmt es, dass man sich im Schwimmbad oder im Fitnessstudio besonders leicht ansteckt?

Ja, das stimmt – allerdings nicht, weil diese Orte grundsätzlich unhygienisch wären, sondern weil hier viele Menschen barfuß unterwegs sind und warme, feuchte Bedingungen herrschen. Pilze lieben genau diese Umgebung. Besonders gefährdet sind die Füße: Fußpilz zählt zu den häufigsten Infektionen dieser Art und wird häufig in Umkleiden oder Duschen übertragen.

Aber auch gemeinsam genutzte Sportmatten, Leihschuhe oder Sauna-Bänke können problematisch sein. Das bedeutet jedoch nicht, dass man solche Orte meiden muss – vielmehr kommt es auf Vorsichtsmaßnahmen an: Badeschlappen tragen, ein eigenes Handtuch verwenden, sich gründlich abtrocknen und die Haut nach dem Sport pflegen, um sie widerstandsfähig zu halten.

Gibt es bestimmte Hauttypen oder Lebensgewohnheiten, die das Risiko für Hautpilz erhöhen?

Ja, es gibt einige Risikofaktoren. Menschen mit empfindlicher, zu Trockenheit neigender Haut sind besonders anfällig, weil ihre Hautbarriere schneller gestört ist – das erleichtert es Pilzen, sich einzunisten. Auch starkes Schwitzen oder sehr enge, synthetische Kleidung kann das Risiko erhöhen, weil Feuchtigkeit auf der Haut bleibt und ein feucht-warmes Klima entsteht.

Wer regelmäßig Sport treibt, viel in geschlossenen Schuhen unterwegs ist oder häufig öffentliche Duschen nutzt, sollte besonders achtsam sein. Auch ein geschwächtes Immunsystem – sei es durch chronische Erkrankungen, Stress oder bestimmte Medikamente – kann das Infektionsrisiko erhöhen.

Grundsätzlich gilt: Hautpilz ist keine Frage mangelnder Hygiene. Im Gegenteil – manchmal kann auch übertriebene Reinigung mit aggressiven Produkten die Hautbarriere schwächen und Infektionen begünstigen. Es kommt also auf das richtige Maß an Pflege und Schutz an.