
Pigmentflecken im Sommer: Was wirklich gegen Hautverfärbungen hilft
Im Sommer scheinen Pigmentflecken besonders sichtbar – woran liegt das, und was steckt hinter solchen Hautverfärbungen?
Tatsächlich treten Pigmentstörungen wie Sonnenflecken oder sogenannte Altersflecken im Sommer verstärkt zutage. Grund dafür ist die UV-Strahlung: Sie regt die Produktion des Hautfarbstoffs Melanin an, was bei gleichmäßiger Verteilung für eine schöne Bräune sorgt – bei gestörter Verteilung aber zu unregelmäßigen, dunkleren Verfärbungen führen kann. Besonders häufig betroffen sind Gesicht, Dekolleté und Handrücken – also genau die Areale, die regelmäßig der Sonne ausgesetzt sind.
Neben UV-Strahlung können aber auch hormonelle Veränderungen, genetische Faktoren, Hautentzündungen oder Medikamente Pigmentstörungen begünstigen. Man unterscheidet dabei verschiedene Formen, etwa Melasma, Lentigines (Sonnenflecken) oder postinflammatorische Hyperpigmentierung – also dunkle Flecken nach Akne oder Hautverletzungen.
Welche Pflege und Schutzmaßnahmen sind sinnvoll, um Pigmentstörungen vorzubeugen – oder sie nicht noch zu verschlimmern?
Der wichtigste Schutz ist konsequenter Sonnenschutz – und zwar das ganze Jahr über. Selbst bei bewölktem Himmel oder im Winter wirkt UV-Strahlung auf die Haut ein. Wer zu Pigmentflecken neigt, sollte täglich eine Pflege mit hohem Lichtschutzfaktor (mind. LSF 30, besser 50) verwenden – am besten als Teil der morgendlichen Routine, noch bevor man das Haus verlässt.
Auch in der Pflege lohnt sich der gezielte Blick auf Wirkstoffe: Antioxidantien wie Vitamin C oder Niacinamid können die Melaninbildung regulieren und gleichzeitig die Haut vor oxidativem Stress schützen. Produkte mit sanften Fruchtsäuren fördern zusätzlich die Zellerneuerung und helfen, bestehende Verfärbungen nach und nach aufzuhellen. Wichtig ist dabei: Geduld. Pflegeprodukte wirken nicht über Nacht – erste sichtbare Ergebnisse zeigen sich meist nach mehreren Wochen regelmäßiger Anwendung.
Gibt es Hausmittel oder DIY-Trends, die aus dermatologischer Sicht eher kritisch zu sehen sind?
Definitiv – insbesondere bei TikTok und Co. kursieren viele sogenannte Hacks, die aus ärztlicher Sicht nicht zu empfehlen sind. Zitronensaft gegen Pigmentflecken ist zum Beispiel ein Klassiker, der mehr schaden als nützen kann: Die Fruchtsäure kann in konzentrierter Form Reizungen verursachen oder sogar eine phototoxische Reaktion auslösen – was wiederum neue Pigmentstörungen begünstigt.
Auch DIY-Peelings mit Zucker oder Backpulver sind keine gute Idee. Sie reizen die Haut mechanisch und stören die Hautbarriere, was bei empfindlicher oder vorbelasteter Haut kontraproduktiv ist. Wer Pigmentflecken gezielt und sicher behandeln will, sollte auf medizinisch geprüfte Wirkstoffe setzen – oder sich professionellen Rat holen.
Welche professionellen Behandlungsmöglichkeiten gibt es, wenn Pigmentflecken sehr ausgeprägt oder dauerhaft sind?
Wenn Pflege allein nicht mehr ausreicht oder die Pigmentveränderungen stark ausgeprägt sind, können medizinisch-ästhetische Behandlungen sehr effektiv helfen. In meiner Praxis setzen wir dabei besonders auf moderne Lasertherapien. Hier arbeiten wir mit verschiedenen Lasertypen, je nach Tiefe und Art der Pigmentstörung.
Ein Beispiel ist der fraktionierte Laser, der gezielt die betroffenen Hautareale behandelt, ohne das umliegende Gewebe zu schädigen. Die Laserenergie zertrümmert die Pigmentansammlungen in der Haut, die dann vom Körper auf natürliche Weise abgebaut werden. Das Verfahren ist präzise, minimalinvasiv und in den meisten Fällen gut verträglich. Nach wenigen Sitzungen lassen sich oft deutliche Verbesserungen erzielen – mit einem insgesamt gleichmäßigeren und klareren Hautbild.
Wichtig ist allerdings: Auch nach der Behandlung muss ein konsequenter UV-Schutz erfolgen, um Rückfälle zu vermeiden. Denn Pigmentflecken haben ein Gedächtnis – wer seine Haut nicht schützt, riskiert, dass sie erneut auftreten.