
Großer Speiseöl-Check! Zu welchen Öko-Test rät und welche der Gesundheit schaden
Speiseöle haben in vielen Küchen einen festen Platz. Oliven-, Sonnenblumen-, Erdnussöl und Konsorten sind nicht nur Geschmacksträger, sondern helfen auch beim Anbraten, Frittieren oder Verfeinern von Salaten.
Allerdings sind die beliebten Kochhelfer auch häufig verunreinigt. Das ergaben mehrere Untersuchungen von Öko-Test, die verschiedene Sorten Speiseöl unter anderem auf ihre Verunreinigung mit Mineralölbestandteilen analysiert hatten. Die Ergebnisse im Überblick.
Die Verkaufsschlager: Rapsöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl
- Rapsöl
20 von den 30 getesteten Rapsölen (konventionell, raffiniert sowie kaltgepresst in Bio-Qualität) waren laut einer Öko-Test-Untersuchung im Jahr 2024 mit Mineralölbestandteilen verunreinigt. Drei von ihnen enthielten MOAH, darunter zwei vom selben Hersteller: P. Brändle Ölmühle.
Bei den betroffenen Produkten handelte es sich um "Tegut Bio Rapsöl kaltgepresst, nativ" und "Penny Reines Rapsöl" sowie "Biovit Bio Rapskernöl kaltgepresst-nativ". In sieben weiteren Produkten wiederum wurden MOSH/MOSH-Analoge nachgewiesen, die "erhöht" oder "stark erhöht" waren.
Acht Produkte hingegen enthielten gar keine Mineralölbestandteile. Wie Öko-Test erklärt, gibt es "sehr gut" bewertetes raffiniertes Rapsöl bereits ab 1,39 Euro pro Liter ("Bellasan Reines Pflanzenöl aus Raps" sowie "Frisan Reines Rapsöl"). In Bio-Qualität und kalt-gepresst kosten die günstigsten "sehr guten" Rapsöle 3,30 Euro.
- Sonnenblumenöl
Im Jahr 2022 hatte Öko-Test 21 raffinierte und kaltgepresste Sonnenblumenöle untersuchen lassen, von denen alle wenig bis stark mit Mineralölbestandteilen verunreinigt waren. Nur ein Produkt ("Bio Planète Sonnenblumöl nativ classic") enthielt geringe Spuren MOSH/MOSH-Analoge und wurde mit "sehr gut" bewertet.
Bei 18 anderen war der Gehalt "leicht erhöht". Zwei Sonnenblumenöle ("Penny Reines Sonnenblumenöl" und "Thomy Reines Sonnenblumenöl") zeigten "stark erhöhte" Werte.
Während der Testsieger der kaltgepressten Sonnenblumenöle mit 6,98 Euro zu Buche schlug, gibt es mit "gut" bewertete Produkte in dieser Kategorie ab 3,58 Euro. "Gute" raffinierte Sonnenblumenöle sind ab 1,39 Euro erhältlich.
- Olivenöl
19 Olivenöle der höchsten Güteklasse "nativ extra" hatte Öko-Test 2022 unter anderem auf ihre Verunreinigung mit Mineralölbestandteilen analysieren lassen. Das Ergebnis: Nur ein Produkt ("Rapunzel Kreta Olivenöl Nativ Extra") enthielt keine einzige Spur von Mineralöl und wurde mit "sehr gut" bewertet. Alle anderen Produkte schnitten mit "befriedigend", "mangelhaft" oder gar "ungenügend" ab.
Sieben Olivenöle enthielten schädliche MOAH, insgesamt 18 wiesen unterschiedlich starke Belastungen von MOSH/MOSH-Analogen auf. In einem Produkt waren sowohl die MOSH- als auch die MOAH-Belastung ("Filippo Berio Classico Natives Olivenöl Extra") am höchsten.
Der Testsieger lässt sich seine Qualität derweil kosten: Er ist für 21,98 Euro erhältlich.
Die alternativen Favoriten: Erdnuss-, Walnuss-, Hanf-, Sesam- und Kürbiskernöl
In der Ausgabe für den Juli ließ Öko-Test mehrere seltener verkaufte Speiseöle untersuchen. Von den 50 getesteten Speiseölen, darunter jeweils zehn Walnusskern-, Sesam-, Kürbiskern-, Hanf- und Erdnussöle, wiesen 31 eine zu hohe Belastung mit Mineralölbestandteilen auf – sie fielen durch.
Während Öko-Test die Belastung von 30 Ölen mit "mangelhaft" bewertete, erhielt ein Speiseöl sogar die Note "ungenügend".
Im Test mit den seltener verkauften Speiseölen wurde bei elf Produkten MOAH nachgewiesen – in den meisten Fällen bei Erdnussölen. Das "Mazola Erdnussöl" der Marke Peter Kölln war derweil das einzige, das den optionalen MOAH-Richtwert überschritt. Daher erhielt es die Note "ungenügend".
Zehn Speiseöle hingegen schnitten im Öko-Test "sehr gut" ab, darunter sechs Kürbiskernöle. Sie enthielten entweder gar keine oder nur geringfügige Mengen an Mineralölbestandteilen.
Das günstigste "sehr gute" Öl war hingegen das "Rewe Bio Sesamöl nativ" für 1,20 Euro pro 100 Milliliter.